Aktuelle Berichte

Aus „Moosburger Zeitung“ vom 14.10.2025


Aus „Moosburger Zeitung“ vom 13.10.2025


Weißwurstfrühstück im Riesenrad

Beim diesjährigen Andechser Bierfest Ende September in Haßloch halfen die Donaudeutschen aus Haßloch beim ersten Weißwurstfrühstück im Riesenrad mit. Organisiert wurde das besondere Frühstück von der Tourist-Information Haßloch. Deren Mitarbeiter Gunter Metz fragte den Vorsitzenden der Donaudeutschen, Alexander Josef Breinich, ob der Verein die Ausgabe von Weißwürsten, Brezeln und Getränken übernehmen könne. Breinich sagte spontan zu – mit dem Hinweis, dass er erst genügend Helfer finden müsse. Doch das stellte sich als leicht heraus: Innerhalb kürzester Zeit erklärten sich 13 Helferinnen und Helfer bereit, tatkräftig mit anzupacken.

Die Weißwürste kamen frisch aus Bayern, genauer gesagt aus dem Landkreis Starnberg, nach Haßloch. Mitgebracht hatte sie Werner Schmid, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Starnberg. Für die musikalische Begleitung sorgte die Blaskapelle Gilching aus dem Partnerlandkreis, die zum Frühschoppen aufspielte.

Die Helferinnen und Helfer der Donaudeutschen kümmerten sich um den Aufbau und brachten Tische, Kochkessel, Brezeln und alles Weitere mit, was zu einem zünftigen Frühstück dazugehört. Die Gläser wurden dankenswerterweise vom Motorclub Haßloch zur Verfügung gestellt und anschließend auch gespült. Die Getränke – Weizenbier und Wasser – kamen direkt aus dem Festzelt.

Der Aufbau verlief reibungslos. Breinich hatte sich bereits am Vortag im Gespräch mit Gunter Metz und Sascha Göbel, dem Betreiber des Riesenrads, über den Ablauf abgestimmt. Nach rund 20 Minuten stand alles bereit: die Tische, die Banner der Donaudeutschen, die Kessel mit den heißen Weißwürsten, die frischen Brezeln der Bäckerei Roth, süßer Senf, Teller, Besteck und Servietten.

Um 11:09 Uhr bestiegen die ersten Gäste – ein Gewinnerpaar des Gewinnspiels mit ihrer Tochter und deren Freundin – die erste Gondel des Riesenrads. Die Mitarbeiter der Familie Göbel hatten zuvor in jeder Kabine kleine Tische montiert, sodass die gefüllten Teller und Gläser nur noch hineingereicht werden mussten. Nach und nach füllten sich fast alle der 26 Gondeln.

Etwa eine Stunde später begann das Aussteigen. Geschirr und Gläser wurden eingesammelt und ordentlich verstaut. Dann durften auch die Helferinnen und Helfer – wer wollte – eine Runde mitfahren. Auch die Blaskapelle ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und stieg ein. Während sich das Riesenrad drehte, erklangen die fröhlichen Blasmu-sikklänge über das Festgelände.

Die Gäste waren begeistert und lobten die gelungene Idee. Nachdem alle Gondeln wieder leer waren, wurde gemeinsam aufgeräumt und alles in die Fahrzeuge verladen. Das Geschirr durfte am Stand der CDU Haßloch gespült werden, die Gläser und Getränke wurden zurückgebracht.

Zum Abschluss trafen sich alle Helfer bei einem kühlen Bier am CDU-Stand. Dort war man sich einig:
„Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei!“

AJB


Sommer-Familienfest in Haßloch

Am 23. August 2025 veranstalteten die Donaudeutschen in Haßloch ihr beliebtes Sommer-Familienfest auf der Galopprennbahn – und wieder einmal wurde es ein voller Erfolg.

Bereits am Freitag zuvor begann die Vorbereitung: Hänger und Autos wurden mit dem benötigten Material beladen, Einkäufe erledigt. Am Samstag packte eine große Helferschar mit an. Der Platz wurde gekehrt, Küche, Ausschank und Spülbereich aufgebaut. Für die Gäste stellten die Helfer rund 40 Garnituren auf, weitere 25 standen als Reserve bereit. Auch die Hüpfburg – gesponsert von den Gemeindewerken Haßloch – wurde aufgebaut und getestet. Dank Andreas Kling vom „Lehmgrubenhof“, der eine große Rolle als Bühne zur Verfügung stellte, war auch für das musikalische Programm bestens gesorgt. Nach einigen Stunden war alles vorbereitet.

Am Sonntagmorgen um 9 Uhr trafen die ersten Helfer wieder ein, um Fritteusen aufzuheizen und den Kammbraten in den Ofen zu schieben. Kurz darauf war die gesamte Mannschaft vor Ort – hochmotiviert und voller Vorfreude. Auch die Kapelle Pfalzklang traf pünktlich ein. Die ersten Gäste ließen nicht lange auf sich warten und strömten schon gegen 10.30 Uhr auf das Gelände. Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete Pfalzklang um 11 Uhr das Fest musikalisch.

Das Helferteam hatte alle Hände voll zu tun: Neben Langos, Pommes, Bratwurst, Kammbraten und Wurstsalat wurden auch Fassbier, Schorle und verschiedene Säfte ausgeschenkt. In seiner Begrüßungsrede hieß der 1. Vorsitzende Alexander Josef Breinich die zahlreichen Gäste und Ehrengäste willkommen – darunter Bürgermeister und BdV-RLP-Vorsitzender Tobias Meyer sowie die Landtagsabgeordneten Claus Schick und Peter Stuhlfauth. Besonders bedankte er sich bei der großen Helferschar, ohne die ein solches Fest nicht möglich wäre. Auch die Kapelle wurde herzlich willkommen geheißen, schließlich begleitet Pfalzklang das Sommerfest seit der Premiere.
Bis 14 Uhr sorgte die Musik für beste Stimmung bei Jung und Alt. Danach nutzte Breinich die Pause, um weitere Ehrengäste zu begrüßen, darunter Kreisbeigeordneten Sven Hoffmann, den Landesvorsitzenden der Donaudeutschen in Rheinland-Pfalz Paul Nägl und seinen Stellvertreter Wolfgang Staudt, die Vorsitzende aus Mutterstadt Katharina Eicher-Müller, den Vorsitzenden aus Dannstadt-Schauernheim Andreas Schmitz sowie zahlreiche Gemeinderatsmitglieder verschiedener Parteien. Im Anschluss trat die Haßlocher Volkstanzgruppe „Newelhaube“ mit fünf schwungvollen Tänzen auf. Das Publikum war begeistert – und als ein Tänzer kurzfristig ausfiel, sprang Breinich kurzerhand selbst ein und tanzte spontan mit.

Währenddessen bereitete sich schon die nächste Band auf der Bühne vor: Treibsand Acoustic. Ab 15 Uhr begeisterten sie das Publikum mit deutschen und englischen Songs, die zum Mitsingen einluden. Die Stimmung war ausgelassen. Nach und nach wurden die Sitzgarnituren aus der Reserve geholt und aufgebaut. Für die Kinder gab es den ganzen Tag die Hüpfburg sowie zwischen 14.30 und 17 Uhr ein Bastelangebot unter professioneller Anleitung – ein Highlight für die kleinen Besucher.

Die Besucherzahl übertraf alle Erwartungen: Statt der erhofften 600 Gäste kamen rund 800. Trotz zweimaligem Nachschub gingen die Speisen am Nachmittag nach und nach zur Neige, sodass die Essensstände gegen 17 Uhr schließen mussten. Das tat der guten Laune aber keinen Abbruch – viele Gäste blieben, sangen mit und genossen die Musik. Erst gegen 18 Uhr endete das Bühnenprogramm von Treibsand Acoustic und das Festgelände leerte sich langsam.

Rund 30 Helferinnen und Helfer sorgten danach für einen reibungslosen Abbau. Am nächsten Tag mussten lediglich noch Kleinigkeiten erledigt und die letzten Geräte verstaut werden. In gemütlicher Runde ließ man den erfolgreichen Tag Revue passieren.

Breinich zog ein positives Fazit: „Wir hatten auf 600 Gäste gehofft – gekommen sind rund 800. Das ist ein großartiger Erfolg für unseren Verein.“ Einige organisatorische Kleinigkeiten wolle man beim nächsten Mal anpassen, ansonsten aber sei das Fest rundum gelungen. Zum Schluss sprach er allen Helferinnen und Helfern nochmals seinen Dank aus. Das nächste Sommerfest soll am 24.08.2026 stattfinden.

AJB



Ausflug der Donaudeutschen aus Haßloch

Eine Fahrradtour ist lustig, eine Fahrradtour ist schön – unter diesem Motto starteten die Donaudeutschen aus Haßloch ihren diesjährigen Ausflug. In kleiner, aber feiner Runde traf man sich am 16. August mit dem Fahrrad am Vogel-park in Haßloch. Knapp 20 Teilnehmer nahmen an der zweiten Fahrradtour der Gruppe teil. Bereits im vergangenen Jahr hatte eine gemeinsame Ausfahrt als Ersatz für den „großen“ Ausflug stattgefunden.

In diesem Jahr führte die Route überwiegend durch den Wald. Alexander Josef Breinich und Marcel Borlinghaus hatten die Strecke im Voraus getestet und fahrradtauglich angepasst. Nach einem kleinen Sektumtrunk fuhr die Gruppe vom Vogelpark in Richtung Bruchhof, bog jedoch einige Einmündungen vorher in den Wald ab. Die gesellige Runde war bunt gemischt: Der jüngste Fahrer war Samuel mit acht Jahren, die älteste Teilnehmerin Monika mit 70 Jahren.

Nach einigen Kilometern bei rund 30°C wurde die erste Rast in einer Waldhütte im Friedwald Dudenhofen eingelegt. Bei kühlen Getränken und kleinen Snacks tankten die Radler neue Kraft. Nach etwa 20 Minuten ging es weiter in Richtung Speyer – vorbei an den Sanddünen und der „Walderholung“ – bis zum nächsten Stopp, dem Vogelpark Schif-ferstadt. Hier wurde eine längere Pause eingelegt, in der die Tiere bestaunt wurden. Besonders ein Papagei, der Stimmen nachahmen konnte und den Besuchern nachplapperte, sorgte für viel Heiterkeit. In der angeschlossenen Wirtschaft bestellte man kühle Getränke und Eisbecher – eine willkommene Abkühlung an diesem heißen Tag.

Nach rund 45 Minuten hieß es wieder: aufsitzen und weiterfahren! Die Route führte Richtung Iggelheim, wo unter anderem ein Tunnel durchquert werden musste, der keine 1,80 Meter hoch war – der Lenker passte gerade so hindurch. Nach einigen weiteren Kilometern legte die Gruppe eine letzte Pause im Wald bei Iggelheim ein. Nach kurzer Verschnaufpause ging es – mit etwa einer Stunde Verspätung – weiter zum Vereinsheim der Naturfreunde Haßloch, wo für den Abschluss ein Tisch reserviert war.

Was zunächst niemand wusste: An diesem Abend fand dort ein Karaokeabend statt. Kurz nach dem Eintreffen gaben bereits zwei Frauen ein Lied zum Besten. Bis zum Abschied, rund drei Stunden später, wurden auch aus der Gruppe heraus noch mehrere Lieder gesungen. Nach einem leckeren Abendessen, vielen Gesprächen, Lachen und gemeinsa-men Erinnerungen löste sich die Gruppe allmählich auf.

Es war ein schöner – wenn auch anstrengender – Tag. Bis zum nächsten Jahr!

AJB


August 2025 – Welttreffen der Donauschwaben in Ungarn und Serbien
Ein Bericht von Jürgen Harich

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Fotos von Winfried Ziemer und Jürgen Harich


13. Juli 2025: Gelöbniswallfahrt in Altötting
„Wort des Laien“ von Dr. Petra Loibl, MdL

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5. Juli 2025: Gedenkveranstaltung in Valpovo
80. Jahrestag der Vertreibung der deutschen Minderheit in Kroatien
Bericht und Fotos von Renata Trischler

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Filmteam aus Baden-Württemberg bei Historiker Helmut Erwert in Bogen
Bericht von Thomas Dapper


Moosburger Zeitung von Dienstag, 10. Juni 2025


Bericht zur Wallfahrt in Bad Niedernau vom 29. Mai 2025
von Thomas Dapper

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Leisböhler Weintage in Haßloch

Vom 16. bis 18. Mai fand in Haßloch das Weinfest, die „Leisböhler Weintage“, statt. Auch in diesem Jahr waren die Donaudeutschen wieder mit einem eigenen Stand vertreten.

Die Vorbereitungen begannen bereits am Mittwoch zuvor, bevor ab Donnerstagabend der eigentliche Aufbau startete. Dank vieler fleißiger Helfer war die Arbeit bis etwa 21 Uhr erledigt. Zur Belohnung ging es anschließend gemeinsam ins Restaurant „Pfälzer Buwe“ am Rathaus, wo bei leckeren Vorspeisen- und Hauptspeisenplatten noch letzte organisatorische Fragen besprochen wurden – natürlich kam auch das Lachen und die Geselligkeit nicht zu kurz.

Am Freitag wurde der Stand fertig eingerichtet: Es wurde gründlich gereinigt, die Kühlschränke eingeräumt, Gläser gespült und aufgestellt sowie der Teig für die beliebten Langos vorbereitet. Kurz vor Festbeginn lief die Fritteuse auf Hochtouren, die Helferinnen und Helfer trafen pünktlich ein. Pro Schicht waren rund zehn Personen im Einsatz, um die Besucher zu bewirten. Gegen 18.30 Uhr eröffnete Bürgermeister Tobias Meyer gemeinsam mit den Weinhoheiten aus der Region das Weinfest. Von da an war reger Betrieb am Stand – bis etwa 1 Uhr nachts wurden Speisen und Getränke ausgegeben und Gläser zurückgenommen. Danach hieß es: aufräumen, putzen und gemeinsam mit den anderen Vereinen das Festgelände für den nächsten Tag herrichten.

Am Samstag ging es bereits um 14 Uhr weiter. Ein besonderer Höhepunkt war das Bühnenprogramm am Nachmittag: Die Haßlocher Volkstanzgruppe „Newelhaube“, die ungarndeutsche Volkstanzgruppe aus Baja sowie die Gruppe aus der Partnerstadt Silifke in der Türkei zeigten nacheinander ihre Tänze. Diese bunten Trachtenaufführungen sind inzwischen ein fester Bestandteil der Leisböhler Weintage und begeistern jedes Jahr aufs Neue das Publikum. Während nachmittags weniger Helfer gebraucht wurden, waren die Schichten am Abend wieder voll besetzt, da der Andrang deutlich zunahm.

Am Sonntag trat nochmals die Tanzgruppe aus Silifke auf und sorgte für beste Stimmung. Nach dem offiziellen Festende packten viele zusätzliche Helfer mit an, sodass der Stand zügig abgebaut werden konnte. Am darauffolgenden Montag wurden schließlich die Gläser, Gerätschaften und das restliche Material ins Lager zurückgebracht und ordentlich verstaut.

In kleiner Runde ließ man das Wochenende gemütlich Revue passieren. Alle waren sich einig: Die Leisböhler Weintage waren auch in diesem Jahr ein voller Erfolg – dank der tollen Stimmung, der vielen Besucher und der großartigen Zusammenarbeit aller Helfer.

AJB


Jahrzehntelange Freundschaft, lebendige Zukunft
Bewegende Patenschaftsfeier im Haus der Donauschwaben
Von Danica Trifunjagic


„Ich wollte eine Frau mit Koffer“: 92-Jähriger erinnert sich an finsteres Kapitel
https://www.schwaebische.de/regional/tuttlingen/spaichingen/ich-wollte-eine-frau-mit-koffer-3519620


6. April 2025: „Lippa und das Arader Land“
Veranstaltung des BdV im Heiligenhof in Bad Kissingen

„Lippa und das Arader Land“ mit rund 50 Teilnehmern in der Akademie Mitteleuropa im Heiligenhof. Große Freude über die gelungene Veranstaltung; Herzlichen Dank an alle, die dabei waren!

Banater Schwaben und an der Geschichte des Banats Interessierte aus Deutschland, Österreich und Rumänien beim Städteseminar „Lippa und das Arader Land“ im Heiligenhof in Bad Kissingen. Veranstalter war die Akademie Mitteleuropa, Förderer das Kulturwerk Banater Schwaben Bayern, für die Konzeption zeichnete Astrid Ziegler. Zehn Referenten, unterschiedliche Themen, verschiedene Perspektiven, großes Interesse. Mit Astrid Ziegler, Gustav Binder, Hans Rothgerber, Josef Wolf, Marionela Wolf, Helga Ritter, Christian Sallai, Hiltrud Leber, Prosa und Lyrik von Albert Bohn, vorgetragen von Astrid Ziegler, Herbert Habenicht und Thomas Dapper, Gedichteinlagen von Edith Achim. Der Banater Herkunft nach stammten die Teilnehmer aus Arad, Neu-Arad, Kleinsanktnikolaus, Neupanat, Wiesenhaid, Paulisch, Glogowatz, Guttenbrunn, Traunau, Lippa, Temeswar, Mramorak im serbischen Banat, Billed, Grabatz, Lenauheim, Hatzfeld, Kleinomor, Großsanktnikolaus, Tschakowa, Neubeschenowa – und wahrscheinlich habe ich einige vergessen. Gute Vorträge, interessante Begegnungen, ein angenehmes Miteinander in einem schönen Tagungshaus.
Astrid und Peter

Fotos von Thomas Dapper

Thomas_Dapper_Stv_Bundesvorsitzender_Vortrag_ueber_Hilfstransport1992_ins_Banat
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Ausstellung im Gewerbemuseum
Neubeginn nach Massenmord und Auswanderung: Geschichte einer Volksgruppe


Vortragsreihe begleitet Ausstellung zu den Donauschwaben


80 Jahre Flucht, Vertreibung, Neubeginn
von Stefan P. Teppert


Donauschwäbisches Zentralmuseum in Ulm erinnert an Schicksale


Europaminister trifft Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler


Gedenkfeier zur 60-jährigen Einweihung des Pannonia-Brunnens in Kirchheim/Teck

Kürzlich fand die Gedenkfeier zum 60-jährigen Jubiläum der Errichtung des Pannonia-Brunnens statt. Der Brunnen befindet sich am Peter-Max-Wagner-Platz in der Kirchheimer Südstadt gegenüber des Bohnauhauses. Der Namensgeber des Platzes ist Peter Max Wagner, ein in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts von der pannonischen Tiefebene im ehemaligen Königreich Jugoslawien in die USA ausgewanderter Donauschwabe. Er stammte aus Sekitsch in der Batschka. Wagner hat in seiner neuen Heimat sehr segensreich und wohltätig für die Belange der Donauschwaben gewirkt. Er gründete 1946 das Hilfswerk der Donauschwaben, welches mit Hilfspaketen für die in der Heimat verbliebene und internierte deutsche Bevölkerung in ihrer Not half. Er organisierte außerdem Auswanderungen und Familienzusammenführungen nach dem Krieg. Deshalb wurde ihm zu Ehren dieser Brunnen errichtet. Der Brunnen stellt eine Frau aus Bronze mit ausgebreiteten Armen dar. Die Weiblichkeit symbolisiert die Fruchtbarkeit der pannonischen Tiefebene und ihre beiden Arme die Flüsse Donau und Theiß. Die 4 Masken auf dem Steinsockel stehen stellvertretend für die dort früher lebenden Volksgruppen der Donauschwaben, Ungarn, Serben und Rumänen. Aus ihren Augen fließt dabei das Wasser des Brunnens oder eigentlich sinnbildlich Tränen. Umrandet wird das Denkmal von der Inschrift: „Alles war im Überfluß, auch das Leid“.

Oberbürgermeisters Dr. Pascal Bader ging auf die seit 1966 bestehende Patenschaft der Stadt Kirchheim unter Teck zu der ehemaligen deutschen Bulkeser Bevölkerung ein und lobte die in 2017 auf dieser Grundlage eingegangen Städtepartnerschaft der Stadt Kirchheim mit der Gemeinde Backi Petrovac im heutigen Serbien zu der auch der Teilort Maglic, dem früheren Bulkes gehört. 2019 wurde der Förderverein zur Pflege der Kultur, Völkerverständigung und Heimatpflege geründet. Herr Dr. Bader bezeichnete den Pannonia-Brunnen als bedeutende Gedenkstätte und beeindruckendes Kunstwerk. Gerade jetzt, wo mitten in Europa wieder Krieg herrscht ist es wichtig mit Betroffenen aktuell in der Ukraine Kontakt aufzunehmen. Mit der Stadt Sarata nahe Odessa in der Ukraine hat Herr Dr. Bader eine Beziehung aufgebaut und diesen Sommer eine Delegation Jugendlicher mit ihren Lehrerinnen und Lehrer nach Kirchheim eingeladen um hier in unserer Stadt wenigsten eine Woche ein wenig durch zu atmen zu können vom dortigen Alltag in dem kriegsgebeutelten Land. Dies ist und bleibt gerade in den Zeiten des Erstarkens von nationalistischem Gedankengut sowie Abschottungstendenzen auf dem ganzen Kontinent. Am Ende seiner Rede Danke er der Heimatortsgemeinde Bulkes und allen Donauschwaben für Ihr Einsatz, dass die Erinnerung an die Heimatgemeinde und Ihr Schicksal beim Kriegsende nicht verloren geht.

Anschließend sprach der Vorsitzende der Landsmannschaft der Donauschwaben in Baden-Württemberg Hans Supritz. Er erinnerte an die großartigen Leistungen von Peter Max Wagner und stellte die hohe Bedeutung des Brunnens für die Donauschwaben in den Vordergrund. Sein Dank galt auch dem langjährigen Landesbezirksvorsitzenden des Verbandes Nord-Württemberg Lorenz Baron, welcher von 1964 an alle 5 Jahre den Gedenktag am Pannonia-Brunnen organisierte und nun krankheitsbedingt beim diesem runden Jubiläum leider nicht teilnehmen konnte.

Als weiterer Gastredner sprach Dr. Erwin Böhm von der Heimatortsgemeinschaft Sekitsch/Feketitsch. Für ihn sind die guten Beziehungen zur alten Heimat der Donauschwaben ein Paradebeispiel zur Völkerverständigung im heutigen Europa. Er lud die Anwesenden und alle Interessierten ein, nach Sekitsch, heute Lovcenac in die Batschka zu kommen. Dort hat die Vorsitzende der Heimatsortsgemeinde, aus der auch der Stifter des Brunnens Peter Max Wagner stammte, ein Haus gekauft und dort und ein Teil davon als Museum zur Geschichte der Donauschwaben eingerichtet. Frau Eisele pflegt damit die Völkerverständigung zwischen Serben und Deutschen auch noch 80 Jahre nach Kriegsende.

Die Schlussworte hielt Dieter Weber, der Vorsitzende der Heimatortsgemeinschaft Bulkes. Er ging auf die Einweihungsfeier vor 60 Jahren ein, bei der der damalige Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Kurt Georg Kiesinger, die Festrede vor ca. 2000 Donauschwaben und Gästen aus aller Welt gehalten hatte. Er dankte allen den nun 60 Jahre später Anwesenden für ihr Kommen und begrüßte unter den heutigen Gästen insbesondere Jürgen Harich, den Vorsitzenden des Bundesbandes der Donauschwaben und des Weltdachverbands der Donauschwaben.

Dieter Franz Hoff

Fotos ©Bianka Fernbach


Quelle: Moosburger Zeitung vom 30.09.2024